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Vorläufiges Zahlungsverbot: So schützen Sie Ihr Konto

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Artikel von Monto Veröffentlicht 06.11.2025 Lesezeit 4 Minuten

Ein vorläufiges Zahlungsverbot kann für Schuldner oft überraschend kommen. Plötzlich ist der Zugriff auf das eigene Konto eingeschränkt, und Zahlungen von der Bank oder dem Arbeitgeber werden gestoppt. Für viele Betroffene entsteht so schnell eine finanzielle Notlage, da das Geld für laufende Ausgaben nicht mehr verfügbar ist.

Dabei handelt es sich um eine Maßnahme nach § 845 ZPO, die Gläubiger nutzen können, um vorübergehend auf das Konto des Schuldners zuzugreifen – noch bevor ein Pfändungs- und Überweisungsbeschluss vorliegt.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie ein vorläufiges Zahlungsverbot funktioniert und was Sie tun können, um sich vor einer Vorpfändung zu schützen und wieder über Ihr Guthaben verfügen zu können.

Was ist ein vorläufiges Zahlungsverbot?

Ein vorläufiges Zahlungsverbot ist eine gerichtliche Maßnahme, die dafür sorgt, dass die Bank keine Auszahlungen mehr vornimmt und der Arbeitgeber keine Lohnzahlungen mehr überweist, sobald der Gerichtsvollzieher darüber informiert wurde.

Die Maßnahme ist zeitlich begrenzt: Sie gilt maximal einen Monat. Innerhalb dieser Frist muss der Gläubiger einen Pfändungs- und Überweisungsbeschluss erwirken, um anschließend auf das Guthaben zugreifen zu können.

Ziel des vorläufigen Zahlungsverbots ist es, die Forderungen des Gläubigers zu sichern und sicherzustellen, dass seine Ansprüche vor anderen Gläubigern berücksichtigt werden.

Für Schuldner bedeutet dies, dass sie vorübergehend keinen Zugriff auf ihr Konto haben, selbst wenn noch keine endgültige Pfändung erfolgt ist.

Vorläufiges Zahlungsverbot und der Pfändungs- und Überweisungsbeschluss

Der wesentliche Unterschied zwischen einem vorläufigen Zahlungsverbot und einem Pfändungs- und Überweisungsbeschluss (PfÜB) liegt darin, dass beim vorläufigen Zahlungsverbot das Konto zwar gesperrt wird, aber noch kein Geld an den Gläubiger ausgezahlt wird. Erst ein Pfändungs- und Überweisungsbeschluss ermöglicht dem Gläubiger, auf das Guthaben zuzugreifen.

Das vorläufige Zahlungsverbot ist somit eine Vorstufe der Kontopfändung, die sicherstellt, dass die Forderungen des Gläubigers Vorrang vor anderen Gläubigern haben. Für Schuldner kann dies problematisch sein, da sie unerwartet keinen Zugriff auf ihre finanziellen Mittel mehr haben.

Warum Gläubiger ein vorläufiges Zahlungsverbot einsetzen

Ein vorläufiges Zahlungsverbot wird eingesetzt, um die Position des Gläubigers zu sichern. Selbst bevor ein endgültiger Pfändungs- und Überweisungsbeschluss vorliegt, soll verhindert werden, dass die Vermögenswerte ausgegeben oder beiseite geschafft werden oder andere Gläubiger zuerst auf das Konto zugreifen.

Obwohl diese Maßnahme für Schuldner überraschend sein kann, gibt es Hinweise, die auf ein bevorstehendes vorläufiges Zahlungsverbot hindeuten. Dazu zählen offene Forderungen, mehrere Mahnungen, Androhungen rechtlicher Schritte oder ein laufendes Mahnverfahren.

Bei solchen Warnsignalen sollte frühzeitig ein Pfändungsschutz eingerichtet werden, um sich rechtzeitig vor einer bevorstehenden Vorpfändung zu schützen.

Wie Sie sich schützen: Das Pfändungsschutzkonto (P-Konto)

Die effektivste Möglichkeit, sich vor den Folgen eines vorläufigen Zahlungsverbots oder einer Kontopfändung zu schützen, ist die Umwandlung des Girokontos in ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto).

Ein P-Konto schützt mindestens den gesetzlich festgelegten Grundfreibetrag, sodass dieser Betrag weiterhin für Sie verfügbar bleibt. Mit einer P-Konto-Bescheinigung lässt sich der Freibetrag sogar erhöhen, um zusätzliche Zahlungseingänge vor Pfändung zu sichern.

Die Umwandlung des bestehenden Kontos in ein P-Konto ist in den meisten Fällen kostenlos und kann direkt bei der Bank oder Sparkasse erfolgen. So bleibt ein Teil des Guthabens gesichert, und laufende Ausgaben können weiterhin bezahlt werden.

Freibetrag erhöhen

Schützen Sie Ihr Konto mit einer anwaltlichen P-Konto Bescheinigung

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Schutz erhöhen mit einer P-Konto Bescheinigung

Wenn bereits ein vorläufiges Zahlungsverbot zugestellt wurde, sollten Sie sofort prüfen, ob Ihre Bank oder Ihr Arbeitgeber informiert wurde und Ihr Konto umgehend in ein P-Konto umwandeln.

Durch die Beantragung einer P-Konto-Bescheinigung können Sie Ihren Freibetrag erhöhen und Ihr Guthaben noch besser schützen. Gleichzeitig ist es sinnvoll, den Gläubiger zu kontaktieren, um die Situation zu besprechen und mögliche Vereinbarungen zu treffen.

Wer frühzeitig handelt, behält die Kontrolle über sein Konto und kann das Risiko finanzieller Engpässe deutlich minimieren.

Fazit

Ein vorläufiges Zahlungsverbot kann schnell zu finanziellen Engpässen führen, da der Zugriff auf das eigene Geld zeitweise gesperrt ist. Die Umwandlung in ein P-Konto bietet hier den effektivsten Schutz.

Mit einer P-Konto-Bescheinigung sichern Sie Ihren Freibetrag, behalten die Kontrolle über Ihr Guthaben und können sich auf einen geordneten Umgang mit Gläubigern vorbereiten, ohne plötzlich ohne Mittel dazustehen.

Häufige Fragen

Ein vorläufiges Zahlungsverbot führt dazu, dass Ihre Bank keine Auszahlungen mehr vornimmt und Ihr Arbeitgeber keine Lohnzahlungen mehr überweist, sobald er vom Gerichtsvollzieher informiert wurde. Das Konto wird somit für maximal einen Monat gesperrt, bis der Gläubiger einen Pfändungs- und Überweisungsbeschluss erwirkt. In dieser Zeit haben Sie keinen Zugriff auf Ihr Geld, was kurzfristig zu finanziellen Engpässen führen kann. Ein P-Konto kann hier helfen, einen Teil Ihres Guthabens zu schützen.

Auch wenn ein vorläufiges Zahlungsverbot nicht angekündigt wird, gibt es Hinweise, die darauf hindeuten können. Mehrere Mahnungen eines Gläubigers, die Androhung rechtlicher Schritte oder ein laufendes Mahnverfahren sind typische Warnzeichen. Wer diese Signale frühzeitig erkennt, kann aktiv handeln, mit dem Gläubiger kommunizieren und mögliche Zahlungsvereinbarungen treffen, um eine plötzliche Kontosperre zu vermeiden.

Die beste Möglichkeit, sich vor den Auswirkungen eines vorläufigen Zahlungsverbots oder einer Kontopfändung zu schützen, ist die Umwandlung Ihres Girokontos in ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto). Ein P-Konto schützt den gesetzlich festgelegten Grundfreibetrag, sodass Sie weiterhin über einen Teil Ihres Guthabens verfügen können. Mit einer P-Konto-Bescheinigung lässt sich der Freibetrag sogar erhöhen, um zusätzliche Zahlungseingänge vor Pfändungen zu sichern. So behalten Sie die Kontrolle über Ihre Finanzen, selbst wenn ein vorläufiges Zahlungsverbot gegen Ihr Konto erlassen wurde.

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